Geboren wurde der spätere deutsche Dichter am 28. August 1749 in Frankfurt am Main. Er wuchs in einem recht wohlhabenden und angesehenen Elternhaus auf und erhielt eine umfassende schulische Ausbildung, die zwei Jahre auf einer öffentlichen Schule stattfand und anschließend zu Hause. Er und seine Schwester wurden vom Vater und acht Hauslehrern unterrichtet.

Sein Vater besaß eine große Sammlung an Büchern, sodass Goethe schon sehr früh mit Literatur in Berührung kam. Er hatte als Kind bereits große Freude daran, sich Geschichten auszudenken und diese entweder seinen Freunden zu erzählen oder mit einem Puppentheater aufzuführen.

Ausbildung und Leben

Auf Wunsch seiner Eltern studierte er Rechtswissenschaft, arbeitete jedoch auch an seinen Dichtungen und seiner Literatur. Schon als 24-Jähriger erhielt er nationale Anerkennung für sein Werk Götz von Berlichingen und ein Jahr später, im Jahr 1774, hatte er europaweit Erfolg mit seinem Roman Die Leiden des jungen Werther, der zu seinen bekanntesten Werken zählt.

Goethe war einige Zeit als Advokat tätig und ließ sich dann mit 26 als Minister und Freund des Herzogs Carl August am Hof von Weimar nieder. Er verbrachte dort den Rest seines Lebens. Neben politischen und administrativen Aufgaben leitete er auch das Hoftheater. In seiner ersten Zeit am Hof veröffentlichte er einige Gedichte in Zeitschriften. Zu den bekanntesten Gedichten von Goethe zählt der Erlkönig. Jedoch fühlte er sich durch seine Pflichten am Hof so eingeschränkt, dass er seine Kunst, das Schreiben, vernachlässigte.

Ab 1780 setzte er sich mit Osteologie, Botanik, Geologie und Mineralogie auseinander. Durch sein Studium dieser Naturwissenschaften entdeckte er den Zwischenkieferknochen beim Menschen.

Von 1786 bis 1788 machte Goethe eine Reise durch Italien, um seinen Verpflichtungen am Hof zu entkommen und sich wieder mehr aufs Schreiben konzentrieren zu können. Die Kultur in Italien und eine Liebesbeziehung zu einer Römerin inspirierten ihn zu einigen seiner literarischen Werken.

Literarische Werke

Goethe schrieb Dramen, Lyrik, Epik, Autobiographien und verfasste sowohl naturwissenschaftliche als auch kunst- und literaturtheoretische Schriften. Zudem schrieb er auch Briefe, unter anderem mit Friedrich Schiller. Diese Briefwechsel wurden zum Großteil ebenfalls in Buchform veröffentlicht.

Sein 1808 veröffentlichtes Werk Faust gilt bis heute als bedeutendstes Werk der deutschen Literatur. Faust handelt von dem alt gewordenen Wissenschaftler Heinrich Faust, der unzufrieden mit seinem Leben ist und mit dem Teufel Mephisto einen Pakt eingeht, um Abwechslung in sein Leben zu bringen und von seiner Unzufriedenheit befreit zu werden. Dafür verspricht er Mephisto seine Seele. Mephisto will ihn jedoch vom rechten Weg abbringen, was ihm dank seiner Zauberkräfte im Laufe der Geschichte auch gelingt. Vorbild für die Figur des Heinrich Faust war der historische Johann Georg Faust, der von 1480 bis 1541 lebte. Goethe ist mit Schriften des historischen Faust schon als Kind in Berührung gekommen.

Goethe starb am 22. März 1832 in Weimar, wahrscheinlich an einem Herzinfarkt. Auch heute noch gilt er als einer der bedeutend sten Dichter deutscher Literatur.

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