Johann Christoph Friedrich Schiller wurde am 10. November 1759 in Marbach als zweites Kind eines Arztes und Leiter der Marbacher Hofgärtnerei geboren. Zu seiner Familie gehörten neben seinem Vater, einem Wundarzt, und seiner Mutter drei Schwestern. Seine Familie zog zweimal um, zuerst nach Lorch und dann nach Ludwigsburg.
Schulische Ausbildung und Studium
Schon als Kind verfasste er Theaterstücke, die heute leider nicht mehr erhalten sind. 1773 begann er ein Rechtsstudium in Stuttgart. Zwei Jahre später wurde die Militärakademie, in der er studierte, verlegt und er entschied sich für einen Wechsel zu einem Medizinstudium. Noch während seines Studiums schrieb er weitere Theaterstücke und Gedichte und las Werke von bekannten Dichtern, unter anderem von William Shakespeare, Johann Wolfgang von Goethe und Voltaire. Sein erstes gedrucktes Gedicht mit dem Titel Der Abend erschien 1786.
Während seines Studiums begann Schiller die Arbeit an Die Räuber, seinem bis heute bekanntesten Theaterstück. Er stellte es erst 1781 fertig, nachdem er als Mediziner promoviert hatte und der Herzoglich Württembergischen Armee als Truppenarzt eingetreten war. Mit seinem Beruf war er von vornerein unzufrieden, hatte jedoch keine Aussicht auf einen Wechsel. Das Buch Die Räuber wurde zuerst anonym gedruckt und 1782 das erste Mal aufgeführt.
Schillers Flucht
Nachdem dem Herzog jedoch Beschwerden gegen Schiller vorgelegt worden waren, drohte dieser dem Dichter mit Haftstrafen. Schiller sah keinen anderen Ausweg mehr, als Fahnenflucht zu begehen. Gemeinsam mit einem Freund floh er während eines großen Festes aus der Stadt. Bei der Mutter eines Studienfreundes kam Schiller unter dem Pseudonym Doktor Ritter unter und widmete sich wieder seinen Dichtungen.
Am 14. Dezember 1779 begegneten sich Schiller und Johann Wolfgang von Goethe das erste Mal. Sie lernten sich am 7. September 1788 richtig kennen und begannen 1794 mit ihrem berühmten Briefwechsel, den man heutzutage in gedruckter Buchform lesen kann. Anfangs konnten die beiden Dichter sich nicht leiden und sahen sich als Konkurrenten an, doch schon nach Schillers zweitem Brief an Goethe lud dieser ihn schon zu sich ein.
1791 erkrankte Schiller schwer, vermutlich an Tuberkulose, und erholte sich davon den Rest seines Lebens nicht mehr. Am 9. Mai 1805 verstarb er in Weimar.
Schon zu seinen Lebzeiten wurde Schiller für sein Theaterstück Die Räuber geehrt und zum Ehrbürger der Französischen Republik erklärt. Auch während seiner Professur in Jena besuchten zahlreiche Studenten seine Vorlesungen, da er als Autor von Die Räuber als Rebell galt und vor allem für Jugendliche ein Vorbild war. Auch heute noch ist dieses Theaterstück ein wichtiger Bestandteil des Schulunterrichts.